Der Radweg zum Herz der Liebsten

Ganz selten kommt es im Leben vor, dass sich Angenehmes und Nützliches in solch idealer Weise ergänzen, dass sich der kombinierten Wirkung der grösste Sauertopf nicht entziehen kann. Das nahe liegendste Beispiel hierfür ist natürlich Radfahren. Aber auch ein Vorschlaghammer und ein Fernsehgerät, welches gerade „Germany’s Next Topmodel“ oder sowas ausstrahlt, passen auf geniale Art zusammen.

Oder das Lesen dieses Blogs (angenehm) und sich der Sorge um das geeignete Weihnachtsgeschenk für seinen weiblichen Partner entledigen (nützlich). Wie das geht: Die Seite www.georgiaindublin.com ansteuern und ein Paar Leggits in passender Farbe und Grösse bestellen. Damit die Liebste schon am 25. Dezember elegant und trockenen Fusses zur Arbeit radeln kann (wenn sie denn muss).  Hübsch, nicht?Leggits2Die Gründerinnen dieses Labels sind Mutter und Tochter, und die schreiben so schöne Sätze wie „We are united in our love and appreciation of elegance and functionality, why have one without the other!“ oder „We also wanted to help elevate and celebrate the bike as a means of transport for women as well as men.“

A propos Gründerinnen: Die kennen wir vom velopflock ebensowenig wie sie uns. Wir hängen ihr Zeugs hier an die grosse Glocke, weil es uns gefällt, und nicht, weil wir ein Paar Leggits geschenkt kriegen dafür. Ich als Mann sehe mich sowieso nicht so richtig in denen in der Gegend herumpedalen, wenn ich ehrlich sein soll. Nein, wenn wir was vorstellen, dann gratis und unabhängig. Es wollte uns schon mal jemand etwas schenken, damit wir es loben, und es ist nicht gut herausgekommen (aber sachlich, das schon).

Natürlich ist das grosse Fest allein mit einem Geschenk für die Dame nicht gerettet. Unter anderem wollen auch die Kinder angemessen beschenkt sein. Angemessen heisst aber nicht nur: alle gleich viel, aber jedenfalls mehr als die Nachbarn; sondern auch: intelligent – pädagaogisch hochstehend – sicher. Sicher an erster Stelle. Denn:TodesfalleKaufen Sie also Ihren Kindern viele bunte Protektoren für alle möglichen Körperteile, damit sie ihr Bett auch mal verlassen können, ohne sofort umzukommen. Damit sie also sicher leben können. Ich will mir gar nicht das Experiment vorstellen, mit dem die Forscher herausfanden, dass Dreiradfahren häufiger zu Verletzungen führt als andere Spielsachen. Eine Playmobil-Figur, so stelle ich mir vor, muss man mit ziemlich starker Beschleunigung werfen, bis es im Gesicht eines Kindes eine ähnliche Verletzung verursacht wie so eine Gesichtsbremsung mit dem Laufrad. Aber um Zahlenmaterial zu kriegen, mussten sie doch beides ein paar Mal beobachten. Krankes Sadistenpack!

Und wenn wir es schon von Weihnachten haben: Beschenken Sie auch gleich uns mit, und zwar nicht mit Protektoren, sondern mit Ihrer Stimme. Bis zum 23. November läuft noch die Wahl zum beliebtesten deutschsprachigen Fahrradblog. Falls Sie uns mögen, sagen Sie’s denen! Herzlichen Dank.

fahrradde-top-fahrrad-blog-2015-gross

 

7 Gedanken zu “Der Radweg zum Herz der Liebsten

      1. Ich weiss, mit „Sicherheit“ kannst du fast alles irgendwie begründen und sei es noch so sehr am Fell herbeigezogen. Sicherheit wollen wir doch alle?!?!

      2. Die beste Antwort auf diese Frage hat einst US-Präsident F.D. Roosevelt (oder Th. Roosevelt? Eisenhower? Egal.) gegeben: „Wer Freiheit aufgibt, um Sicherheit zu gewinnen, hat am Ende keins von beidem.“

      3. Sage ich auch öfter. Antwort: Aber heute ist alles ganz anders! Terrorismus! Der Verkehr! Der Klimawandel!

        Man kann gegen Irrationalität kaum argumentieren. Leider.

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