Diese Grafik ist das Resultat einer Verkehrszählung im Jahr 1925 in Luzern:
Auf der linken Seite sind Motorräder und der Langsamverkehr dargestellt, auf der rechten Autos, Fuhrwerke, Tram und Vieh. Bemerkenswert ist die Grafik aber nicht wegen den Rindviechern auf der Strasse, die gibt es ja heute auch noch, sondern wegen den unterschiedlichen horizontalen Achsen auf den beiden Seiten: Bei den Autos entspricht ein Zentimeter 250 Objekten, bei den Velos und Motorrädern aber 2000 Objekten. Die Balken der linken Seite müssten also achtmal länger sein, um optisch direkt mit denen der rechten Seite verglichen werden zu können. Auch interessant: eine Kategorie „Autos“ gibt es nicht. Unter den Lastwagen kommen nur „Luxusautos“.
Diese Grafik taugt durchaus als Vision für die Zukunft: Viecher wie SUVs und Kurzstreckenraketen (Sportwagen, die von testosterontrunkenen Piloten gesteuert werden) müssen von der Strasse geschafft werden, damit es wieder mehr Platz für Velos hat.
(Grafik aus: Via Storia, ASTRA [Hg.], 2014: Geschichte des Langsamverkehrs in der Schweiz des 19. und 20. Jahrhunderts. Eine Übersicht über das Wissen und die Forschlungslücken. (Materialien Langsamverkehr Nr. 130), ISBN 978-3-9524198-1-6; Download unter http://www.langsamverkehr.ch)