„Der Wind, der Wind, das himmlische… E-Bike!“

Gute Nachrichten für alle, die heute Abend bei der Ziehung der Schweizer Lottozahlen ihr Glück versuchen wollen: Ihr habt einen Konkurrenten weniger, weil ich nicht mitmache. Gern geschehen! Denkt an mich, wenn ihr mir auch mal einen Gefallen tun könnt.

Und das kam so: Ich habe heute mein Glücks-Pensum für ein ganzes Weilchen ausgeschöpft. Eigentlich wollte ich bloss rund drei Stunden auf dem Rennvelo das warme Wetter geniessen, das und seit zwei Monaten zusteht, wir aber nie geliefert bekamen. Der Plan sah vor, vor Mittag zurück zu sein, weil der staatliche Wetterdienst auf dann die Ankunft einer Gewitterfront vorhergesagt hatte. Das schaffte ich dann mit Reserve, denn: ich hatte auf meiner Hin-und-zurück-Strecke die ganze Zeit Rückenwind!

Doch!

Damit ist die Lebensweisheit meines Onkels Franz einmal mehr – oder sagen wir: endlich wieder einmal – bestätigt: was man hat, das hat man. Herrscht eine eindeutige Windrichtung vor, wenn man seine Velotour startet, dann fährt man am besten zuerst mit dem Wind – vielleicht dreht er ja unterwegs. Es war wirklich perfektes Timing: ein Wind ist ja kein mechanisches Gebläse, das man umkehren kann, indem man einen Schalter dreht. Er braucht ein bisschen Zeit, um die Richtung zu ändern. Genau diese Übergangsphase verbrachte ich an einem kleinen Pass mit zweihundert Höhenmetern, kurz vor meiner Wende. Deshalb spürte ich den aufkommenden Gegenwind nicht, weder in der langsamen Bergauffahrt noch in der schnellen Abfahrt. Und als ich wieder in der Ebene war, da war der kräftige Rückenwind bereit!

Ich fühlte mich, als ob ich wieder zwanzig wäre, nein sechzehn. Oder möglicherweise wie Mark Cavendish (die erste halbe Minute muss man ein bisschen aussitzen, aber dann!), kurz bevor sein Sprintzug ihn seine Arbeit selber machen lässt. Oder wie ein E-Bike-Fahrer, gar? Nein, die fallen ja bei 25 km/h aus dem Feld zurück, weil sie ab dann ja mit ordentlich Ballast unterwegs sind.

A propos E-Bike: Das ist ja eines der grössten Missverständnisse in der jüngeren Technikgeschichte! In einem vielbeachteten Post haben wir von velopflock der Fahrrad-Industrie den Königsweg zu massiv höheren Verkaufszahlen aufgezeigt. Und der heisst: Learn from the Best! Und mit Best ist hier das Biest gemeint: Die Autoindustrie.

Aber leider haben die Fahrradentwickler uns da ganz und gar nicht verstanden. Vermutlich in bester Absicht schauten sie sich etwas ab von den Autobauern – und bauten einen Motor ans Velo. Womit hier noch eine weitere Lebensweisheit bestätigt ist: Gut gemeint ist eben nicht selten das Gegenteil von gut.

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