Wer reitet so spät durch Nacht und Wind?

Heute war auf dem Heimweg mal wieder richtig was los. Angefangen hatte es damit, dass ich vergeblich versucht hatte, mein Stahlross an eine Strassenlaterne anzulehnen. Das Ross war aber müde und ist dann gaaaanz langsam umgekippt und dabei mit diesem fiesen Kratzgeräusch der Stange entlang geschrammt. Es blieb nicht nur ein guter Teil des (sowieso schon vergammelten) Lacks am Laternenpfahl, sondern auch noch der letzte Rest White Carbon. Kaum losgefahren, wurde ich und das Ross zwischen einem Lieferwagen und dem Bordstein eingeklemmt (N.B.: unter dem Auto war ein Veloweg. Aber der war insbesondere für den Autolenker schwierig zu sehen, weil sein Sitz ja nicht durchsichtig war. Er konnte folglich nichts dafür). Weiter ging es mit einer Autotüre (gibt es eigentlich ein treffendes deutsches Wort für „doored„?) und zwei Fussgängern (einer davon besoffen), alles (inkl. Autotüre) auf Velowegen. Bei der ersten Zwischenstation angekommen nahm ich meinen Sohn in Empfang, schnallte ihn im Trailer und den Trailer am Velo fest.

Aber was interessieren mich schon Autos, Türen und Velowege. Auf der nächsten Etappe wurde es nämlich richtig lustig! Der Verkehr war bald überwunden, und ich bog mit Ross und Sohn in den Wald ein. Im Wald war’s dunkel wie in einer Kuh, der Schotterweg steil wie die Rocky Mountains, der Trailer schwer wie noch eine Kuh, mein Sohn irgendwie auch, und das Stahlross hat diese neumödischen Slicks auf den Felgen. Und das beste daran: ich geniesse es! Kämpfen, kämpfen, immer weiter, bis wir oben auf dem Berg ankommen!

Wir wähnen uns schon beinahe am Etappenziel – aber dann: Kühe! In der nebligen Nacht mit Stahlross, Trailer und Nachwuchs über eine Kuhweide zu fahren ist irgendwie ziemlich cool! Danach erreichen wir dann doch das Knusperhäuschen, wo meine Tochter den Nachmittag verbracht hat. Nachdem wir in der Dunkelheit ihre sieben Sachen zusammengesucht haben und irgendwann auch ihren Bruder wieder finden (der hat sich unbemerkt ins Gebüsch geschlagen), werden im Trailer die Gurten wieder gespannt, und der Downhill geht los. Es würde zu weit gehen, hier in aller Öffentlichkeit weitere Details preiszugeben, aber: wir haben auf dem Weg nach Hause alle vor Freude geschrien (ok, das Stahlross hat erbärmlich gequietscht), und wir sind alle noch wohlauf (auch das Stahlross, ist halt aus Stahl). Gleich nochmal!

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