Besser als Velo fahren ist eigentlich nur eines: mit einem frisch gereinigten und geschmierten Velo zu fahren. Alles läuft, alles schnurrt, alles flutscht, was flutschen soll, und nichts bewegt sich, was sich besser nicht bewegen soll. Wer sein Velo reinigt, entdeckt technische Mängel, reduziert ungewollte Reibung und baut eine emotionale Bindung auf zu einer Maschine, deren fehlerfreies Funktionieren für die, welche sie benutzen, letztendlich den schmalen Grat bildet zwischen Spass und Spital, zwischen ankommen und abtreten, zwischen Stil und Sturz.
Und dann diese Stille beim Fahren! Schliesslich fährt das Ohr immer mit, ausser man ist taub oder ohramputiert, und dann ist der Zustand des Fahrrades sowieso irgendwie sekundär.
Das war auch schon alles, was ich schreiben wollte, nach eineinhalb schönen Stunden im Velostall, mit Blues im Ohr und Lappen in der Hand. Yoga? Brauch ich nicht heute.
Wobei, eines noch: Möglicherweise ebenfalls besser als velofahren ist, sich an einen rollbaren Kleiderbügel zu hängen, da fehlt mir aber leider (noch) die Erfahrung.
