Sieht nach einer halbstündigen Regenfahrt aus heute Abend:
Aber immerhin weiss ich das jetzt schon! Da kann ich mich mental darauf vorbereiten (was ich technisch schon heute Morgen in der Garage getan habe, als ich einen halben Kubikmeter Regenkleidung in meine Taschen gestopft habe). Denn Alternativen sind nicht in Sicht: Vor 16 Uhr aufhören geht glaube ich nicht, wobei ich da noch das Personalreglement untersuchen könnte. Und erst nach 20 Uhr aus dem Büro schleichen, da verpasse ich glatt das Essen zu Hause.
Nein, da muss ich durch, oder besser: darf ich durch. Denn richtig ausgerüstet und mit dem Ziel nicht allzu weit vor Augen, gibt es doch kaum etwas Gemütlicheres als unter dem Regen durch zu fahren. Auf meinem Arbeitsweg sowieso, der ist zu 70 % verkehrsfrei, aber zu 100 % mit Belag gesegnet (was im Regen schön ist, sonst nur bequem). Und jetzt greife ich umso motivierter in die Tastatur, denn so ein Abenteuer muss man sich als anständiger Mensch schliesslich verdienen. Bonne Route allen, die auch mit dem Velo nach Hause dürfen heute Abend!
16, es waren letztens 16mm Niederschlag! Das ist, als fahre mensch durch einen Wasserfall. Irgendwann ist die Menge an herabfallenden, meist schräg in Gesicht und Kragen schwabender Massen egal. Lediglich die Haut fängt sich an zu wellen und es friert einen, wenn nicht beständig weiter getreten wird.
Ansonsten freut mensch sich auf zuhause, wie sonst selten. Türe auf, zunächst Schuhe und Socken ausziehen (Vorsicht, das läuft Wasser raus und versaut den erst gestern frisch gewischten Flur!), dann mit den restlichen Klamotten ins Bad. Ausziehen, um zu Duschen, könnte man sich glatt sparen, wird aber dennoch gemacht und die Radklamotten schälen sich vom Körper wie die Haut von gekochten Tomaten. Das dauert eine Weile, weil eben alles klebt, die Wäscheleine hängt tief unter dem Gewicht ungeschleuderter aber saugaktiver Spezialwäsche. Überall tropft es auf die Kacheln. Da muss noch ein Aufnehmer her. Letztlich verliert die Wäsche den Kampf und siegreich geht es unter die heisse Dusche.
Erst wieder in trockene Stoffe gekleidet, fühlt sich die ganze Sache langsam romantisch an. So schlimm war’s ja nicht. Ist ja nur Wasser…